Dienstag, 26. August 2014

Nikon D810 Split Screen

Ich habe mir für einige Tage von Nikon NPS Wien eine D810 ausgeborgt um vor allem die Split Screen Funktion zu testen. Vor allem bei der Verwendung von Tilt/Shift Objektiven ist es sehr schwer nur über den Sucher die Einstellung der Schärfeebene beim Tilten, also kippen des Objektivs (Scheimpflug Regel) zu beurteilen. Kurz gesagt funktioniert diese Funktion sehr gut und ist eine echte Hilfe, vor allem auch weil der Bildschirm der D810 besser auflöst, sodass in Verbindung mit einer Sucherlupe die Schärfeeinstellung besser zu beurteilen ist. Leider lässt sich die Teilung nicht beliebig anordnen, daher bei Hochformat ist die Teilung Oben/unten bei Querformat aber die Teilung links/rechts. Wenn man also ein Querformat mit Tilt machen möchte, muss man wie bei der D800 über den 4 Weg Cursor das vergrößerte Bild rauf und runter schieben. Gut ist, das dies bei beiden Bildausschnitten simultan geht, man aber in jedem Bildausschnitt eine andere Stelle definieren kann. Auch zeigt der Live View die tatsächliche Blende an, was für die Schärfentiefenkontrolle von Vorteil ist.
Was mir dabei aufgefallen ist: Bei Landschaftsbildern ist es kaum möglich, den Effekt zu bekommen, den man aus Bildern mit der Fachkamera kennt, das nämlich vom Vordergrund bis in den Hintergrund alles scharf ist. Ja es geht schon, aber meist erst jenseits der Blende 16 und da ist selbst auf dem Bildschirm der D810 schon zu sehen, wie das Bild immer unschärfer, um  nicht zu sagen unbrauchbarer wird. Für Sachaufnahmen ist die Split screen Funktion aber auf jeden Fall ein Vorteil.

Der neue Quiet Modus ist wirklich leiser und sicher in der Theater oder Hochzeitsfotografie sehr willkommen.
Bildqualität erscheint mir nur geringfügig besser zu sein gegenüber der D800, selbst bei großformatigen prints wird sich dieser Unterschied aber kaum bemerkbar machen. Wenn man die Bilder der D800 etwas mehr nachschärft ist der Unterschied zumindest im print eigentlich nicht sichtbar. Dynamikumfang scheint auch ähnlich zu sein, manche Tester wie "diglloyd" meinen, das die D810 vor allem in den Schattenpartien mehr Reserve hat, bei normal belichteten Bildern fällt das nicht so auf, aber jede Verbesserung ist willkommen. Der Bildschirm ist nicht nur schärfer, farblich ist er auch besser, zeigt das Bild also ohne Farbstich. Die Veränderung der Bedientasten ist ärgerlich, so ist der Bkt Knopf nun neben dem Blitzknopf auf der Seite gelandet, denn links ist nun die Auswahl der Messmethode statt Bkt zu finden. Bringt meiner Meinung nach nichts. Zweiter Info Knopf war wohl notwendig, um die neuen Funktionen wie split screen anwählen zu können.

Die Kamera ist nach wie vor ohne User settings ausgestattet (wie bei der D7200 oder D750). Wenn man vom "Stativmodus" in den "Action" modus wechseln will, hat das einige Tastenkombinationen zur Folge, was nervt und völlig unnötig ist. Eine Nikon Profikamera muss scheinbar weniger Bedienungsfreundlich sein als eine Consumer Kamera, denn auch bei der D3/D4 Serie fehlen User settings.

Ein weiteres ärgerliches Manko wurde auch nicht behoben, noch immer blockiert ein Einstellrad am 24 mm Shift/Tilt Objektiv die komplette Drehung, obwohl es sich jetzt fast ausgeht. Beim nächsten update der 800 er Serie passt es dann wohl? Nikon bietet übrigens keinen kürzeren Einstellknopf an, das würde dieses Problem nämlich auch einfach lösen.



Auch GPS wurde nicht implementiert, die externen Empfänger funktionieren ja mittlerweile recht gut, vor allem der neue sehr kleine von di-GPS. Aber bei externen Teilen ist immer die Gefahr der Beschädigung gegeben.

Wifi gibt es nach wie vor auch nur über teure externe Empfänger, das sehr gute App "Dslr-dashboard" funktioniert derzeit auch nicht mit der D810, sehr wohl aber an der D750!

Fazit: Gutes update einer schon sehr guten Kamera, aber nach wie vor ärgerliche Fehler (fehlende Funktionen), sodass ein Umstieg nicht so sinnvoll erscheint.