Mittwoch, 4. September 2013

Wie werde ich ein besserer Fotograf ?

Die Fotografie ist schon ein komisches Hobby / Beruf / Handwerk.
Nirgendwo sonst ist das Missverständnis so ausgeprägt wie hier, nämlich der Glaube, das durch den Kauf eines guten Geräts auch automatisch die Beherrschung des Metiers mitgeliefert wird.

Nun, glauben sie wirklich, das wenn Sie sich einen guten Hobel kaufen deswegen gleich ein guter Tischler sind?
Oder eine andere Analogie, die mehr ins künstlerische geht: Macht der Kauf eines tollen Musikinstruments sie automatisch zu einem Musiker? Auch zu wissen, wie man etwas bedient, ist nicht ausreichend.  Ich weiß, wie man ein Klavier "bedient", wie man eine Gitarre hält, aber deswegen kann ich noch lange nicht Musik damit machen. Natürlich gibt es Keyboards mit so vielen vorgefertigten Melodien, das man schon mit ein paar Einstellungen so etwas wie Musik herausbekommt, ohne die Keyboard Tasten zu benützen. So ähnlich wie bei der Kamera, mit der man auch recht schnell ein paar brauchbare Schnappschüsse zusammenbringt.

Saxophon gespielt von Peter Natterer in Berndorf Niederösterreich Österreich / saxophone played by Peter Natterer Berndorf Lower Austria Austria
Aber etwas wirklich eigenständiges, künstlerisches entsteht nicht einfach so, dafür ist es nötig, das Medium, ob Musik oder Fotografie, zu studieren, zu erlernen, weniger von der Technik her, sondern von den Ausdrucksmitteln: Komposition, Form, Farbe, Licht bei der Fotografie, Melodie, Klangfarbe, Harmonie bei der Musik.
So gesehen ist es weit besser, Geld in Kurse zu investieren, keine Fotokurse wo es wieder um Technik geht, sondern Kurse über Bildaufbau, Wirkung von Farbe und Komposition. Besuch von Museen, Studium von Gemälden kann einem mehr weiterbringen, als jede Geräte Neuanschaffung.
Diese Analogien verwende ich schon lange, zufällig bin ich auf den englischen Artikel von Ken Rockwell gestoßen, der das hier gesagte sehr gut wiedergibt:http://kenrockwell.com/tech/music-lesson.htm